Die Zitadelle von Neuf-Brisach ist eine einzigartige Stätte und damit ein Höhepunkt der geschichtlichen Etappen einer Reise ins Elsass.
Im Jahre 1697 verlor das Französisch Reich nach dem Frieden von Rijswijk seine Feste Breisach auf der deutschen Seite des Rheins. Damit war eine störende Lücke in der Verteidigung gegen Deutschland zwischen den Zitadellen von Huningue und Straßburg entstanden. Um dieses Problem zu beseitigen, ordnete Ludwig XIV den Bau der Festungsstadt Neuf-Brisach gegenüber ihrer Schwester Breisach jenseits des Rheins an. Der König vertraute die Realisierung dieses kühnen Projektes seinem treuen Architekten Vauban an. Unter mehreren Entwürfen fand der ehrgeizigste, bestehend aus einer großen achteckigen Anlage mit acht Befestigungstürmen, Zustimmung. Neuf-Brisach ist die letzte vollständig von Vauban gebaute Festungsstadt und bildet den absoluten Höhepunkt seiner militärarchitektonischen Leistungen sowie gleichzeitig zweifellos das anspruchsvollste Abwehrsystem seiner Zeit. Die Festigungsanlagen von Neuf-Brisach wurden leider während der US-Bombardierung am Ende des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt. Die Zitadelle wurde jedoch wieder restauriert.
Die Vauban-Zitadelle ist eine der bemerkenswertesten militärischen Anlagen Frankreichs. Man muss sie unbedingt zu Fuß besichtigen, evtl. mit kostümierten Führern des Verkehrsbüros, die in die Rolle historischer Persönlichkeiten schlüpfen. Der Besuch dieser befestigten Stadt in der Form eines perfekten Achtecks lässt den Gast ahnen, welchen Aufwand der Bau dieser Anlage mit den damaligen Mitteln erforderte. Man entdeckt dabei u.a. die eindrucksvollen Stadtmauern mit den acht Wachtürmen, den Exerzierplatz, den Stadtgraben und den Kanal, der speziell ausgehoben wurde, um den für den Bau benötigten Sandstein aus den Vogesen zu transportieren. Im Vauban-Museum der Stadt können Sie Ihre Kenntnisse mit detaillierten Informationen und Plänen weiter vertiefen.
Art
Touristische Gebiete : Rhin
SVG-Koordinaten : 939,985